Eigenhändiges Stammbuchblatt aus dem Album amicorum eines Ungenannten.
Querformat, ca. 17,5 x 10,2 cm., Alterspuren, etwas fleckig
Transkription
Des Weisen ruhiges Gemüthe
Hegt Hoffnung auf der Vorsicht Güte
Hegt Sehnsucht durch Vernunft umschränkt
Empfindlich vor vergön[n]tes Glücke,
Gesetzt bey widrigem Geschicke,
Mehr dort erfreut als Hier gekränkt.
Dieses wollte zu einem Angedenken beysetzen
Johann Wolfgang Hauff
Freyherrl[ich] Berlingischer Consulent
Tübingen d 1ten May 1747
Wahlspruch
Was seyn soll / schickt sich wohl
Anmerkung:
Der Sinnspruch wurde entnommen dem Text „Wider die poetische Gemüthsruhe“ Text Nr. 158, 3. Strophe
Vgl. Schwabe, Johann Joachim: Belustigungen des Verstandes und Witzes Auf das Jahr 1745 Jenner Teil 1, Leipzig, Verlag Berhard Christoph Breitkopf
Personaldaten:
Hauff, Johann Wolfgang, Verwaltungsbeamter, geb. in Plochingen am 29. Nov. 1721; gest. in Stuttgart am 30. März 1801; Sohn des Stadtpfarrers Johann Wolfgang Hauff (1682-1746) und der Sophie Katharina Hauff, geb. Heller (um 1689-1764)
Joh. Wolfg. Hauff war 1743 Hofgerichtsadvokat in Stuttgart, 1747 dann Konsulent bei der Familie von Berlichingen, 1752 Oberamtmann in Markgröningen, 1756 in Heidenheim und 1759 Landschafts-Konsulent in Stuttgart. Bekannt Joh. Wolfg. Hauff als Förderer der württembergischen Verfassung.
Vgl. http://kalliope-verbund.info/de/eac?eac.id=116523832
Der Inskribent ist Großvater des Dichters der deutschen Spätromantik Wilhelm Hauff (geb. in Stuttgart am 29. Nov. 1802; gest ebenda am 18. Nov. 1827), bekannt noch heutzutage (d.h. zu meiner Zeit als Lehrer) bei Erziehern und Kindern dessen „Märchenalmanache“ mit spannenden Geschichten, z.B. „Die Geschichte vom kleinen Muck“, „Kalif Storch“, „Das kalte Herz“ oder „Das Wirtshaus im Spessart“.